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Reviews

“Auf besondere Weise wird damit in der Work-in-progress-Performance des Projekts „Bird Bird, Touch Touch, Sing Sing“ von Nguyễn + Transitory gearbeitet, das im Zeichen eines intersektionalen Feminismus und der südostasiatischen Diaspora steht, der sie, selbst nomadisch zwischen Vietnam, Thailand und Deutschland lebend, angehören. Das Duo beweist den Mut, noch wenig ausgereifte Klänge in ihrer Dauer, streckenweisen Monotonie und mit der Langsamkeit eines Probenprozesses auf die Bühne zu bringen. Während es sich, kontinuierlich begleitet von einem leisen, allzu pathetischen Herzschlag, immer wieder rituell zu waschen scheint, bevor es einen zentral aufgestellten Tisch mit weitestgehend nicht zum Einsatz kommender Elektronik umkreist, entstehen improvisierte Interfaces wie die mit Drähten umwickelten und feucht benetzten Unterarme des Duos, die bei Kontakt einen Stromkreis schließen und das omnipräsente Brummen minimal ändern. Auch ein simples Mikrofon und ein Lautsprecher lassen Nähe und Ferne zwischen den beiden Körpern zum akustischen Modulationsprinzip werden: Der Grat zwischen Übersteuerung und dem Verebben des Feedbacks ist schmal. Klang und Bewegung stehen miteinander in einem wechselseitigen Verhältnis. Momenthaft wird hier deutlich, wie unausweichlich die „Persistence“ von Sound und elektronischer Musik ist und dass davon eine anhaltende Energie ausgeht, die immer wieder neue ästhetische Formen annimmt und nicht zuletzt Auswirkungen auf das Verhältnis von Körpern zueinander hat. Für Nguyễn + Transitory endet dieses vorerst Kopf an Kopf: Sie werden einander zum Hallraum, indem sie sich nicht an-, sondern mit geradezu existenzieller Zärtlichkeit gegenseitig in den Mund schreien.” (Annika Haas, Texte zur Kunst)

“An dieser Stelle herausgehoben werden kann Nguyen Baly und Tara Transitorys Arbeitsstück Bird Bird, Touch Touch, Sing Sing (…). Am Abend zuvor stellten Baly und Transitorys Körperlichkeit immer wieder ins Zentrum ihrer Performance, die rund um ein Theremin organisiert war. Von der Verortung des eigenen Körpers im Raum mittels einer Art Suche nach Rückkoppelungen in einem Lautsprechen und Mikrophon, über zum Spiel mit dem elektromagnetischen Feld des Theremins bis hin zu physischen Nähe der beiden Künstlerinnen – der Körper wurde von Baly und Transitory als zentrales Element für Komposition und Klang verwendet.” (zweikommasieben Magazin)

“This intense performance was a manifestation of queer tension. The homoerotic vibe was omnipresent, and that’s exactly what I was there for, of course. The beginning was slow and theatrical, but soon built up into a harsh noise climax that left everyone bewildered, but in the most pleasant, exciting way.” (Kink)